Hallo & Lebensmut       Autor: Claus Fahske

Ich bin ein absoluter Pflegefall geworden. Das passt mir überhaupt nicht. Ich war immer so aktiv und nun total auf Hilfe angewiesen. Diese Erkenntnis macht mich ärgerlich usw.. Damit habe ich nie im Leben gerechnet. Das hat gedauert, bis ich da selber wahrhaben wollte. Das ist leider so traurig.

 

Der Mensch ist alles andere, als ein gelungenes Geschöpf und schon gar nicht perfekt. Es ist wohl das armseligste Geschöpf, das geschaffen wurde. Aber in seiner Verblendung und in seinem Stolz, will der Mensch das nicht einsehen. Mir geht es übel und ich bestehe nur noch aus Schmerzen, trotz der Morphium – Tabletten, die ich nehmen muss, ist es nur eine Linderung. Lebensqualität gleich null. Vor allem mal wieder ein schönes Essen, aber ich kann nicht mehr schlucken und nach den ersten Bissen, habe ich keinen Appetit mehr. Ich sitze nur noch den ganzen Tag im Rollstuhl oder liege im Krankenbett.

 

Mein Hintern ist stark durchgesessen und durchgelegen. Das schmerzt höllisch. Es wird zwar behandelt, wird aber nicht besser. Die Schwestern sagen immer, es sieht noch übel und schlimm aus. Ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und Fähigkeiten. Mein Körper ist ein Wrack, aber mein Kopf funktioniert, Gott sei dank, noch total einwandfrei, auch wenn einiges etwas langsamer geht, als früher. Mein Leben ist nur noch eine einzige Qual, das wünsche ich keinen. Ich habe mich aber bewusst entschlossen vorerst keinen Selbstmord zu begehen, auch wenn es quasi nicht mehr auszuhalten ist.

 

Dieses möchte ich den lieben Menschen nicht antun, die für mich da sind und mir liebevoll zur Seite stehen. Da ist Horst, der mir ein liebevoller Lebensgefährte und Freund ist, da ist Evi aus Greiz, die meine innig geliebte Freundin ist und da ist meine 92 jährige Mutter. Alle betonen immer wieder wie sehr sie mich lieben und auch brauchen. Mir geht es genauso. Ich liebe sie auch alle drei von ganzem Herzen und möchte sie nicht missen, nicht einen davon. So gut ich noch kann möchte ich noch für sie da sein. Ich möchte Ihnen noch so viel geben, vor allem meine Liebe.

 

Immer diese wahnsinnigen Schmerzen. Mir vergeht wirklich alles dabei. Nun ist an meinem linken Schienbein auch eine offene Stelle, die wahnsinnig schmerzt. Die Kopffehlstellung bedeutet, ich kann nicht normal Laufen, gehen, stehen mich normal bewegen. Das atmen, schlucken, liegen, sitzen fällt mir schwer. Herzschrittmacher und eine dunkle Stelle an der Lunge sowie mehrere chronische Krankheiten vervollkommnen das Situationsbild meines kranken Körpers. Ich möchte noch nicht aufgeben. Der Hoffnungsschimmer  "Ein großes Wunder für mich, meine Heilung betreffend liegt in Gottes Hand und in den Händen und der Kunst der Ärzte, der Forschung".